Der Ösel bei Neindorf war am letzten Sonntag das Ziel einer naturkundlichen Wanderung des NABU Wolfenbüttel. Unter der Führung des Biologen Eckart Prause ging es bei wechselnder Witterung zunächst von Süden her hinauf auf den kleinen Höhenzug, um die in unserer Region seltene Vegetation der Kalkmagerrasen zu erkunden. Dabei wurden unter tatkräftiger Mithilfe der sehr interessierten Teilnehmer so gefährdete Arten wie der Kreuz-Enzian, die Karthäuser Nelke oder der Feld-Mannstreu entdeckt. Ebenso wurden seltene Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz und das Schachbrett beobachtet. Einige Greifvögel drehten zudem bei allmählich besser werdender Thermik ihre Runden über den Kuppen der Hügel.
Ein Thema war auch die Vorstellung des Ösel als alte Kulturlandschaft, die schon vor Jahrhunderten durch Schafbeweidung geprägt worden war. Erst seit einigen Jahren gibt es im Sommer nun wieder eine Herde Leineschafe des Schäfers Martin Dohlenburg aus Groß Denkte, die im Auftrag der Naturschutzbehörde dort Landschaftspflege betreiben, um die Magerrasen wie früher offen zu halten.
Zum Abschluss der gut zweistündigen Führung wurde der höchste Punkt des Höhenzuges erklommen, um von dort einen einmaligen Blick in alle Himmelsrichtungen zu genießen. Alle Teilnehmer waren sich danach einig: Der Ösel ist auf jeden Fall immer einen Ausflug wert!
Fotos: NABU
Oben einige Teilnehmer der Öselwanderung
Unten die Schafe bei der Arbeit